Eingewöhnung
Eingewöhnung
Jedes Kind ist anders!
Die Eingewöhnung kann erfahrungsgemäß unterschiedlich lang andauern.
In den meisten Fällen sind Kinder im Krippenalter innerhalb von acht Wochen eingewöhnt, im Kindergartenalter brauchen Kinder zwei bis vier Wochen, um sich einzugewöhnen.
Unser Konzept ist angelehnt an die Berliner Eingewöhnungsmodel. Bitte beachten Sie, dass alle Zeitangaben nur beispielhaft sind.
Ablauf der Eingewöhnung
- Das Erstgespräch
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- Telefonisch nimmt die Betreuerin ihres Kindes Kontakt zu Ihnen auf und vereinbart einen Termin für das Erstgespräch.
- In diesem Gespräch sind wir für Sie da, um Ihnen alle Fragen zu beantworten und Ihnen mögliche Ängste zu nehmen. Sie füllen einen Fragebogen aus, dieses dient dazu ihr Kind besser kennenzulernen (z.B. seine Schlafangewohnheiten, Allergien, und vieles mehr.)
- Wir stellen Ihnen unser Eingewöhnungskonzept vor und vereinbaren eine Uhrzeit für den ersten Tag.
- Grundvoraussetzung ist gegenseitiges Vertrauen.
- Ab dem ersten Tag bis zum Abschlussgespräch
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- Am ersten Tag heißen wir Ihr Kind bei uns Herzlich Willkommen. Feierlich wird ein Platz in der Garderobe zugewiesen. Die Betreuungsperson wird Sie bitten einen für Sie zugewiesenen Platz in der Gruppe zu nehmen, so dass Sie ihr Kind beobachten können, und mit Freude und Interesse nehmen sie an allem teilnehmen können.
- Sie sind für das Kind der „sichere Hafen“, den ihr Kind ansteuern kann, wenn es sich unsicher fühlt.
- Lassen Sie ihr Kind bitte allein die Gruppe erkunden. Seine Betreuungsperson wird es behutsam begleiten.
- Seine Betreuerin soll einen engen vertrauensvollen Kontakt zu ihrem Kind aufbauen, dies kann nur geschehen, wenn sie zulassen, es erlauben und uns vertrauen.
- Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Keine Erwartungshaltung gegenüber dem Kind. Alles braucht seine Zeit.
Grundphase Tag 1
für ca. 1 – 2 Stunde
Das Kind kommt gemeinsam mit dem Elternteil zwischen 8.00 Uhr und 8.30 Uhr in die Gruppe. In der Freispielzeit kann es die neue Umgebung, die Spielsachen, die Kinder und die Bezugsbetreuerin kennenlernen. Um ca. 9:00 Uhr wird Frühstück gemacht und anschließend Morgenkreis. Gerne kann das Kind nach dem Frühstück noch von dem Elternteil am Wickeltisch gewickelt werden die Bezugsbetreuerin kann die beiden begleiten. Um ca. 10.00 Uhr endet der Tag und die Mama/der Papa und ihr/sein Kind gehen gemeinsam nach Hause.
Grundphase Tag 2
Mama/Papa und ihr Kind sind für ca. 2 – 2,5 Stunden gemeinsam in der Gruppe
Mama/Papa und ihr Kind kommen wie am ersten Tag zwischen 8.00 Uhr und 8.30 Uhr in die Gruppe und erleben den Ablauf mit der Gruppe, genauso wie am ersten Tag. An diesem Tag ist es möglich, dass die beiden etwas länger bleiben.
3. Phase
Erster Trennungsversuch ab dem 3. Tag
Die Mama/ der Papa ist mit im Raum, während das Kind am Ablaufteilnimmt (Morgenkreis, Brotzeit). Während der Freispielzeit kann die Mama ihr Kind am Wickeltisch wickeln, wobei die Bezugsbetreuerin wieder zusehen kann. Wenn das Kind im Morgenkreis bereits allein gut mitmacht, kann sich die Mama natürlich etwas zurückziehen und etwas abseits setzen. Nach der Brotzeit, um ca. 10 Uhr findet die erste Trennung statt. Die Mama verabschiedet sich vom Kind und hält sich im Haus auf, sodass sie jeden Moment zurückgeholt werden könnte, falls das Kind weint und sich nicht beruhigen lässt. Falls das Kind einen Schnuller hat oder irgendetwas, was zum Trösten helfen kann (Tuch, Kuscheltier…) darf das gerne mitgebracht werden. Die erste Trennung gibt bereits Hinweise darüber, ob das Kind bereits eine Beziehung zur Bezugsbetreuerin aufgebaut hat (z.B., wenn es Nähe Sucht oder sich trösten lässt) und wie lange die Eingewöhnung in etwa dauernd könnte. Nach max. einer halben Stunde kommt die Mama/der Papa und „holt ihr Kind ab“. Beide gehen gemeinsam nach Hause.
Je nach Verlauf der ersten Trennung folgt
die vorläufige Entscheidung über die Dauer der Eingewöhnung je nach Wohlergehen des Kindes (kurze oder längere Eingewöhnung).
Zweite Trennung am 4. Tag
ca. 1 Stunde gemeinsam, zweite Trennung, Morgenkreis, Brotzeit (ca. 1-1,5 Stunden allein). An diesem Tag verabschiedet sich die Mama schon vor dem Morgenkreis von dem Kind. Das Kind nimmt ohne Elternteil am Morgenkreis und an der Brotzeit teil. An diesem Tag ist es möglich, dass die Mama/ der Papa das Haus verlässt, wenn sie jederzeit erreichbar ist und zurückgeholt werden kann. Evtl. kann die Bezugsbetreuerin das Kind das erste Mal selbst wickeln, wenn das Kind einverstanden ist. Nach der Trennung (ca. 1 – 1,5 Stunden) kommt die Mama/der Papa zurück und holt ihr Kind ab.
4. Phase: Stabilisierung
Täglich schrittweise abnehmende Elternanwesenheit. Schrittweise gesteigerte Anwesenheit des Kindes. Schrittweise Übernahme des Wickelns durch die Betreuerin. Das Kind erkundet die neue Umgebung und kommuniziert.
Wesentlich: Rituale, Übergangsobjekte, telefonische Erreichbarkeit der Eltern.
5. Phase: Abschluss
Falls das Kind über Mittag bleiben soll und evtl. auch in der Gruppe Mittagsschlaf machen soll, kann es nach ca. 1,5 Wochen zum ersten Mal mit Mittagessen. Das Kind sollte 2-3-mal gegessen haben und um 12.00 Uhr abgeholt worden sein, bevor man den nächsten Schritt macht und das Kind in der Gruppe schläft.
Die Begleitung der Eltern ist in der Regel für ein bis zwei, längstens drei Wochen erforderlich!
Sie ist erst abgeschlossen, wenn die Betreuerin vom Kind als sichere Basis akzeptiert wird und sich von ihr trösten und beruhigen lässt!
Mit Ihrer Begleitung erleichtern Sie Ihrem Kind den Übergang in die Gruppe. Danach kann es sein, dass die Vielfalt der neuen Eindrücke Ihr Kind während der ersten Wochen in der neuen Umgebung schneller als gewohnt ermüden lässt oder Ihr Kind ungewohnte Reaktionen zeigt. Machen Sie sich darüber keine Sorgen, denn Sie werden durch Ihre aktive Teilnahme erkennen, welche vielfältigen Entwicklungsschritte Ihr Kind in der Zeit vollbringt!
Wir sind bemüht, gemeinsam mit den Eltern die für alle Seiten bedeutsame Übergangssituation behutsam zu gestalten. Untersuchungen der Freien Universität Berlin haben gezeigt, dass Kinder, die ohne Begleitung durch einen Elternteil in eine Gruppe aufgenommen wurden, im ersten halben Jahr ihres Gruppenbesuches durchschnittlich bis zu viermal länger wegen Erkrankung fehlten. Wir wissen, Kinder können sich nur dann lernend ihrer Umwelt zuwenden, wenn sie sich sicher fühlen. Mit dieser Eingewöhnung bieten wir und die Eltern dem Kind gute Bedingungen für seine weiter Entwicklung, denn:
In der Erziehung Ihrer Kinder, liebe Eltern, sind wir Partner!
Ratschläge für den Zeitpunkt des Abschiedes
- den Zeitpunkt der Trennung nicht hinauszögern! Ein „kurzer, bestimmter und herzlicher Abschied“ fällt dem Kind meist leichter als ein „langsamer Abschied“, bei dem der schmerzliche Moment der Trennung hinausgezögert wird.
- unterstützend kann auch ein ganz persönliches Ritual sein, mit dem der Abschied immer wieder gleich gestaltet wird. Auch wenn ein Kind weint, wenn sich die Mutter verabschiedet und geht, können wir dem Kind den Schmerz nicht ersparen, indem sie sich in einem unbemerkten Moment, wenn das Kind abgelenkt ist, ohne Abschied „davonschleicht“. Solch eine Trennung ist für das Kind schwieriger zu verkraften, als ein klarer, ausgesprochener Abschied, bei dem die Mutter ihm versichert, dass sie wiederkommt.
- da Eltern selbst nicht verfolgen können, wie sich die Situation weiterentwickelt, bieten wir ihnen an, telefonisch nachzufragen, ob es sich beruhigt hat. Eltern sollten auch telefonisch erreichbar sein, denn wir rufen an, um eine kurze Rückmeldung zu geben
- manche Kinder brauchen ein „Stück zu Hause“, z. B. ein Kuscheltier, Schmusetuch, Schnuller o. ä., um sich in der neuen Umgebung sicher zu fühlen.
Organisatorische Gestaltung der Eingewöhnung
Eine erfolgreiche Eingewöhnungszeit braucht einen Rahmen, den wir wie folgt ausgestalten:
- wir nehmen die Kinder „gestaffelt“ auf. Pro Woche und Bezugsbetreuerin wird ein Kind eingewöhnt.
- Während der Eingewöhnungszeit besucht das Kind die Gruppe nach eigenem Ermessen und Rhythmus (meist bis kurz vor Mittag)
- Die Eingewöhnung des Kindes wird von einer pädagogischen Fachkraft übernommen.
- Das Kind wird in kleinen Schritten die neue Umgebung kennen lernen.